Die Erde gehört nicht uns, wir gehören zur Erde…

Was macht es mit UNS wenn unser Planet immer mehr aus dem Gleichgewicht gerät? 

Die evolutionären Überlebensmechanismen, die grundlegenden Reaktionen unseres Nervensystems, teilen wir mit allen Säugetieren: Bei Bedrohung reagieren wir mit Kampf, Flucht oder Erstarrung. Welches Säugetier wäre nicht in höchster Panik, wenn sein Revier, sein Nest und seine Nahrung spendende Umgebung massiv bedroht ist? 

In unserer, auf Materie und Leistung ausgerichteten, Welt bekommen Gefühle wenig Wertschätzung. Je mehr wir unsere Gefühle verleugnen und auf Distanz zu unserer inneren Welt sind, desto mehr sind wir auch auf Distanz zur äußeren Welt und zu unseren Mitmenschen. Innenwelt und Außenwelt sind jedoch untrennbar miteinander verbunden! Die wachsende Anzahl depressiver oder gewalttätiger Menschen zeigt wie es um unsere kollektive Stimmung bestellt ist. Wir fühlen kaum noch wie es uns und unserer Umwelt geht.

Es ist Zeit, die Perspektive zu wechseln und wieder in Kontakt mit unseren tiefen Bedürfnissen und Gefühlen zu kommen. Denn wie wir handeln und das was wir damit verursachen, kehrt auf anderer Ebene zu uns zurück: Extreme Wetterlagen, Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben, Austrocknung des Grundwassers, Aussterben vieler Tier- und Pflanzen-arten … Die heftiger werdenden „Launen“ von Mutter Erde rütteln uns wach und zwingen uns wieder mehr mit unserer Natur in Einklang zu kommen, bzw. uns wirklich mit ihr zu beschäftigen. 

2020 ist nach der Chaldäischen Reihe ein Mondjahr.

Wie kein anderer Himmelskörper lässt der Mond uns spüren, dass wir „Natur“ sind. Ob Biorhythmus, Schlaf-Wach-Rhythmus oder weiblicher Zyklus, die Mondzyklen zeigen, dass wir dazu gehören. Wir schwingen, ebenso wie Plankton und Einzeller, mit den Zyklen des Mondes. Ob wir in einem Hochhaus in Tokio, in einer Jurte in der Mongolei oder in einer Stadt in Europa leben, unsere Körper werden immer versuchen sich an den natürlichen Rhythmen zu orientieren um gesund zu bleiben. Die Erfahrung von Verbundenheit mit der Natur ist kostbar. Sie ist eine unserer größten Ressourcen für seelisches Gleichgewicht, denn unser natürlicher Zustand und unser elementarstes Bedürfnis ist Verbundenheit! Auch wenn viele Menschen es (noch) nicht bewusst wahrnehmen: Wir sind Erde! Wir sind die Augen, die Ohren, die Sinne, die Wahrnehmungsorgane der Erde. Unsere Körper, unsere Nervensysteme sind Teil des lebendigen Organismus der Erde. 

Ein Irrglaube des alten Paradigma (wir Menschen stünden wissenschaftlich „objektiv“ außerhalb der Naturgesetze und könnten die Natur benutzen, ohne selbst von den Eingriffen in die Natur betroffen zu werden) wird uns krass vor Augen geführt. Mir scheint es einleuchtend und verständlich, dass immer mehr Menschen depressiv werden oder ausrasten, durchdrehen und nicht mehr wissen wohin mit Wut, Hass, Verzweiflung und Trauer. Es ist völlig verrückt und es macht verrückt. Wir sind nicht getrennt, wir können uns nicht trennen! Viele Menschen fühlen sich abgetrennt, isoliert und nicht verbunden mit anderen. Ein schmerzlicher Zustand. Auch wenn wir uns noch so viel ablenken können, unsere Körper und Seelen spüren den Mangel und sehnen sich nach Verbundensein. 

Wir stehen nicht umsonst an dieser Schwelle. Wir haben eine zwingende und einmalige Chance wach zu werden und sowohl uns Selbst als auch unseren Planeten mit anderen Augen zu betrachten, mit mehr Wachheit und Dankbarkeit für alles was uns gegeben ist. Statt weiterhin nur zu nehmen und zu nutzen, müssen wir fragen: Was braucht die Erde von UNS damit sie weiterhin Heimat und Nahrungsspenderin sein kann?